Auszubildende gegen den Fachkräftemangel
Es gibt sie: Zahlreiche junge Menschen bewerben sich auf eine Ausbildung im Rettungsdienst, aber es gibt zu wenig Ausbildungsstellen. Wir tun was.
6 aus 70 gegen den Fachkräftemangel
Rund 70 Bewerbungen hat das Team rund um unseren Rettungsdienstleiter Nico Lorenz ausgewertet, fast 20 Bewerber wurden zu einem Bewerbertag eingeladen, fünf von Ihnen haben jetzt Ihre dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter/-in bei uns begonnen; ein weiterer wird Rettungssanitäter.
Das klingt nicht nach Fachkräftemangel, obgleich dieser auch den Rettungsdienst inzwischen fest im Griff hat. Laut Bundesregierung gilt er als Engpassberuf und das ist eine bedrohliche Situation für die Bevölkerung. Denn wenn der Rettungsdienst gerufen wird, geht es um die Gesundheit und meist das Leben. Was, wenn die dringende Hilfe verspätet oder gar nicht mehr kommt, weil kein Personal da ist?
Zu wenig Ausbildungsstellen für Notfallsanitäter
Dabei gibt es sie: Die zahlreichen jungen Menschen, die sich auf eine Ausbildung im Rettungsdienst bewerben – viel mehr als es Ausbildungsplätze gibt. Die Gründe: Mehr Ausbildungsstellen werden nicht refinanziert. Außerdem ist die Ausbildung zum Notfallsanitäter, die die Bundesregierung mit Wirkung ab Anfang 2014 verabschiedet hat, nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Betriebe anspruchsvoller und zeitintensiver geworden.
“Das neue Berufsbild des Notfallsanitäters war längst überfällig”, meint ASB-Geschäftsführer und Landesausbildungsleiter Jens Sewohl. Mit ihm seien aktuellen Rahmenbedingungen sowie dem aktuellen Stand von Wissen und Technik endlich Rechnung getragen worden.
Für den 40jährigen, der sich schon seit seinem 18. Lebensjahr als Erste-Hilfe-Ausbilder engagiert, ist es eine Selbstverständlichkeit in jedem Jahr bis zu fünf neue Retter in “seinem” Betrieb auszubilden. “Man kann nicht immer nur über den Fachkräftemangel klagen,” meint er. “Wir sind auch angehalten selbst etwas dagegen zu unternehmen.”
Dazu gehöre aktiv daran mitzuarbeiten, dass der Job im Rettungsdienst attraktiver wird und das fange bei der Ausbildung an.
Wir setzen auf Qualität
Wir setzen auf Qualität. Federführend verantwortlich dafür ist bei uns Joachim Salomé. Er ist Praxisanleiter und kümmert sich um die “Neuzugänge”. Konzepte zur Einarbeitung, die Umsetzung und die Begleitung der Azubis während Ihrer Lehrjahre gehören zu seinem Ressort. Wichtig ist ihm eine Ausbildung für die Praxis, das heißt, dass die Azubis am Ende Ihrer Ausbildung genau wissen was sie tun. „Sie benötigen Handlungssicherheit, da sie häufig direkt nach der Ausbildung als Verantwortliche auf dem RTW, mit nur eingeschränkter Rückfallebene eingesetzt werden.“
Auch Josa, wie wir ihn nennen, ist überzeugt davon, dass sich eine Investition in die Qualität lohnt: „Mittelfristig werden wir im Rettungsdienst auch mit sinkenden Auszubildenden Zahlen rechnen müssen und im Wettbewerb um die besten Auszubildenden werden wir nur mit ganzheitlichen Konzepten ausreichend qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber finden.“
Das spricht sich offensichtlich herum: Wir haben bereits für den Ausbildungsjahrgang 2020 zahlreiche Bewerbungen auf dem Tisch liegen. Wer sich also noch bewerben möchte, sollte dies bald tun.
"Sein Herz schlägt für die Arbeit auf der Straße."
Sewohl lächelt: “Wer einen Beruf mit Zukunft und Jobgarantie sucht, in dem er viel Zeit mit echten Freunden verbringt, sollte Notfallsanitäter werden.” Er selbst hat seine Frau im Rettungsdienst kennengelernt. Und auch wenn er als Geschäftsführer heute viel Zeit hinter dem Schreibtisch verbringt: Sein Herz schlägt immer noch für die Arbeit draußen auf der Straße.
Nico Lorenz
Rettungsdienstleitung, Beauftragter für Medizinproduktesicherheit
Tel. : 05037 9711-0
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ASB-Kreisverband Nienburg
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