Mitarbeiter der Rettungsdienste werden geimpft
Wenn man die ehemalige Grundschule am Weserweg in Drakenburg betritt, hat man das Gefühl in ein Krankenhaus zu kommen: Eine Anmeldung hinter Glas, Fiebermessung am Eingang, Personal in OP- und Rettungsdienst-Kleidung, in den Klassenräumen Behelfs-Behandlungskabinen aus mobilen Wänden und Vorhängen. Hier hat der Landkreis Nienburg im Dezember das regionale Impfzentrum eingerichtet. Die örtlichen Hilfsorganisationen ASB, DRK, DLRG und Johanniter-Unfallhilfe unterstützen mit mobilen Impfteams und übernehmen die rettungsdienstliche Absicherung des Impfzentrums.
Die Mitarbeiter machen einen gut vorbereiteten Eindruck, alles wirkt professionell organisiert.
Es wirkt wie die Ruhe vor dem Sturm, wenn man sich vorstellt wie sich die Atmosphäre in einigen Wochen verändern wird, wenn das Zentrum in den Vollbetrieb geht. Aktuell werden hier Mitarbeiter der Rettungsdienste geimpft.
Sanitätsdienst vor Ort
Nadine Fomferra ist Auszubildende zur Notfallsanitäterin im dritten Lehrjahr beim ASB und heute gemeinsam mit ihren Kollegen Miriam Eickhoff und Kai Thies für die sanitätsdienstliche Absicherung zuständig.
Genau wie für viele Ihrer Kollegen ist es auch für sie eine Selbstverständlichkeit, aktiv im Kampf gegen die Corona-Pandemie mitzuarbeiten. Dafür nimmt sie Sonderschichten, regelmäßige Schnelltests und Sanitätsdienste in Kauf.
Es ist verständlich, dass die Menschen verunsichert sind
„Nach den bisherigen Erfahrungen wissen wir, dass die Nebenwirkungen der Impfung gegen COVID-19 zumeist eher harmlos in Form von Schmerzen im Impfarm auftreten“, erklärt ASB-Verbandsärztin Sylvia Finkelmann, die heute als „Impfpatientin“ gekommen ist. Es sei verständlich, dass die Menschen verunsichert sind, meint sie. Aber sie möchte auch Mut machen: „In Deutschland erfolgt die Zulassung eines Impfstoffes nur dann, wenn alle Phasen eines klinischen Studienprogramms durchgeführt wurden und das war auch für dieses beschleunigte Zulassungsverfahren bindend“.
Sicherheitshalber sind in allen Impfzentren und auch in den mobilen Teams natürlich immer Rettungsdienstler und qualifizierte Ärzte dabei. Einen Grund zum Eingreifen hat es in unserem Landkreis bisher noch nicht gegeben.
Damit der Virus beherrbar wird, müssen sich viele Menschen impfen lassen
Kurz vor der heutigen Schließung des Impfzentrums erhält dann auch Nadine Fomferra ihre erste Spritze. Die gemischten Gefühle sieht man ihr an. „Eigentlich wollte ich mich nicht impfen lassen“, erzählt sie. Es sei der innere Kampf zwischen der Vernunft, der Angst vor Nebenwirkungen und der Unsicherheit, meint sie und beschreibt damit die gemischten Gefühle, die wohl viele Menschen bewegen. Jetzt hat sie sich für eine Impfung entschieden.
20 Minuten später verlässt sie etwas erleichterter den Wartebereich: „Jetzt habe ich die erste Impfung hinter mir.“ Und sie lächelt. Nebenwirkungen haben sich nicht eingestellt. Sie weiß, dass es wichtig ist, dass sich möglichst viele Bürger impfen lassen, damit der Virus beherrschbar wird und ist froh, dass sie diesen Schritt gemacht hat.
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