Schlauer innerhalb von 60 Sekunden
Nicht wesentlich länger als eine Minute dauert es, bis man sich die wichtigsten Inhalte einer gut aufbereiteten DIN-A4-Seite eingeprägt hat. Insbesondere, wenn es sich um Zusammenhänge handelt, die man schon einmal gehört oder verinnerlicht hat, ist das Gehirn im Stande die Informationen schnell zu verarbeiten und neu abzuspeichern. Das machen sich das aus England stammende Lernkonzept mit dem Titel „One-Minute-Wonder“ und jetzt auch die Samariter zu Nutze.
...damit alle gleich gut sind und gleich gut bleiben...
„Die Idee, die dahintersteckt, ist, alle Mitarbeiter unabhängig von ihrer Qualifikation anzusprechen, auf einen einheitlichen und aktuellen Wissensstand zu bringen, dafür zu sorgen, dass alle gleich gut sind, gleich gut bleiben und das alles ganz beiläufig in rund einer Minute pro Monat.“ So beschreibt Christian Böttcher in einem Satz das neue Fortbildungsangebot, das beim ASB eingeführt wird. Der 31jährige Notfallsanitäter arbeitet neben seinem Medizinstudium im Rettungsdienst bei den Samaritern. Vor einiger Zeit ist er auf die Infografiken der NERDfälle Medizin von Niklas Schmidbauer gestoßen und war sofort begeistert.
Da die Autoren ausdrücklich ermuntern die Infografiken weiterzugeben, erzählte Christian Böttcher Geschäftsführer Jens Sewohl von seiner Idee und stieß auch dort sofort auf Begeisterung.
Anfang des Monats wurde die erste Grafik auf dem Digitalen Schwarzen Brett in den Kreis Nienburger ASB-Rettungswachen veröffentlicht. Darin ging es um die Behandlung eines Schädelhirntraumas.
Eine Minute pro Monat als Ergänzung zum ohnehin guten Fortbildungsangebot
„Die One-Minute-Fortbildungen sind kein Ersatz, sondern eine gute Ergänzung zu den vielfältigen Lehrgängen, die ohnehin hausintern angeboten werden“, so Böttcher. Den Rettern werde damit die Möglichkeit gegeben sich außerhalb von Einsätzen, ohne viel Zeitaufwand auf den aktuellen notfallmedizinischen Stand zu bringen.
Ab Mitte Juli soll monatlich ein neues Thema auf den Schwarzen Brettern angeboten werden. „Wir arbeiten zudem an einer Lösung, damit die Kollegen nicht nur auf der Wache, sondern bei Interesse auch von Zuhause oder unterwegs via Smartphone Zugriff auf die Grafik erhalten“, verrät Christian Böttcher.
Er ist gespannt wie das Angebot von den Kollegen angenommen wird.