Konzept für die Bewältigung von Großschadensfällen im Landkreis Nienburg überarbeitet.
Bei Großschadensfällen müssen viele Verletzte und Betroffene parallel versorgt oder betreut werden. Gleichzeitig gilt es den Regelrettungsdienst aufrecht zur erhalten. Damit das gelingt, gibt es Konzepte, die festlegen, wer wann wo was tun soll. Im Landkreis Nienburg war dies bisher das MANV-Konzept (Massenanfall von Verletzten), das aber durch veränderte Rahmenbedinungen; vor allem in Folge der Rettungsdienstausschreibung von 2015; überarbeitet werden musste.
Bereits 2015 hat das Innenministerium die Aufgabe an die Rettungsdienstträger delegiert, bestehende Konzepte in ihren Rettungsdienstbereichen zu aktualisieren.
Zielgerichteterer Einsatz vorhandener Ressourcen ohne Qualitätsverlust.
„Im Landkreis Nienburg waren wir hier mit dem MANV-Konzept (Massenanfall von Verletzten) grundsätzlich gut aufgestellt", erzählt ASB-Geschäftsführer Jens Sewohl, der seinerzeit selbst an der Erstellung mitgearbeitet hatte. Die Veränderung der Rettungsdienstlandschaft in den letzten Jahren, insbesondere nach der Ausschreibung 2015, haben es aber notwendig gemacht, dass bestehende Konzept umfänglicher zu überarbeiten.
Der neue Entwurf, federführend und gemeinschaftlich erstellt von Mike Plate (DRK) und Jens Sewohl, liegt nun auf dem Tisch. Die wesentlichen Korrekturen beziehen sich laut Plate und Sewohl auf den zielgerichteten Einsatz der vorhandenen Ressourcen (Material und Personal) ohne allerdings einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen.
Generalprobe in Rehburg durchgeführt.
„Bevor das neue Konzept „scharf geschaltet" wird, war uns eine Erprobung und das Feedback der anderen beteiligten Akteure wichtig", erzählt Mike Plate. So könne man Denkfehler aufdecken und die tatsächliche Brauchbarkeit feststellen.
Dieser Testlauf fand am vergangenen Freitag und Samstag beim ASB in Rehburg statt. Unter Einsatz der Simulations-Schulungssysteme, die der ASB im November des vergangenen Jahres von der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) aus Bad Neuenahr-Ahrweiler mitgebracht hatte.
„Das Feedback der Teilnehmer zu dieser Generalprobe war durchweg sehr positiv und konstruktiv", freute sich Sewohl abschließend. Nicht nur, dass mit Teilnehmern von THW, JUH, DRK, ASB sowie vom Landkreis und den Leitenden Notärzte fast alle einbezogenen Personengruppen vor Ort waren. Man habe auch gemeinsam und gegenseitig voneinander noch einmal viel lernen können und wertvolle Erkenntnisse, Anregungen bekommen, die nun in das Konzept eingearbeitet werden.
Umsetzung für den Jahreswechsel erwartet.
Bevor das neue GSE-Konzept im Landkreis vollends in Kraft treten kann, wird es nun jedoch noch etwas dauern. Das Konzept muss nun final bearbeitet werden. Dann werden die offiziellen Stellen informiert und vor allem auch alle Rettungsdienstmitarbeiter, Ehrenamtlichen in den SEG sowie die Rettungsleitstelle informiert, geschult und trainiert werden.
Sewohl rechnet mit einer Umsetzung des neuen Konzeptes zum Jahreswechsel.
Kreisgeschäftsstelle
Nienburger Straße 40
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