Tagespflegen öffnen am 15. Juni wieder
Nach rund drei Monaten öffnen am 15. Juni die ASB-Tagespflegen in Stolzenau und Rohrsen vorsichtig wieder Ihre Türen für die Gäste. Die Wiedereröffnung – mit der Hälfte, der möglichen Besucherzahl – ist an viele Verhaltensregeln und Hygienevorschriften zum Schutz der Tagesgäste und Mitarbeiter geknüpft. Trotzdem haben sich die Samariter entschlossen den Betrieb wieder aufzunehmen.
Kräfte der Angehörigen und Ressourcen der zu Pflegenden schwinden zunehmend
„Gerade für unsere Gäste, die allein wohnen und einsam sind und die Tagesgäste mit einer Demenzerkrankung, ist soziale Nähe und Kontakt zu anderen, Beschäftigung und Aktivierung aus pflegefachlicher Betrachtung besonders wichtig“, erklärt Petra Mai. Sie ist die stellvertretende Pflegedienstleitung der ASB-Tagespflege in Stolzenau.
Petra Mai hat in den letzten Monaten die Ambulante Pflege des Kreisverbandes unterstützt und auch Notbetreuungen durchgeführt. Sie beobachtet, wie mit zunehmender Dauer die Kräfte der pflegenden Angehörigen schwinden. Außerdem drohe bei vielen Pflegebedürftigen durch das Fehlen von Aktivierungen der Verlust vieler Fähig- und Fertigkeiten. Das sei eine sehr belastende Situation für alle Seiten, meint sie.
Neustart unter neuen Bedingungen
Wenn es Mitte des Monats wieder los geht, gilt für die Tagespflegen und den angeschlossenen Fahrdienst ein umfangreiches Hygienekonzept. Es regelt alle Bereiche des Ablaufes im „neuen“ Tagespflege-Alltag. Das reicht von organisatorischen Maßnahmen wie Schulungen für die Mitarbeiter, Abstandsregeln und Mundschutz-Tragepflichten über Hygienemaßnahmen für Mitarbeiter und Gäste, bei Empfang und Verabschiedung sowie während der Betreuungszeit oder in den sensiblen Bereichen wie den Sanitär- und Kücheneinrichtungen bis hin zum Umgang mit Verdachtsfällen und den Hygienevorkehrungen in den Fahrzeuge des Transferdienstes. Erarbeitet wurde das Konzept von der hauseigenen Hygienekommission des ASB-Kreisverbandes auf der Grundlage der aktuellen politischen Erlasslage. Genehmigt hat es der Landkreis Nienburg.
Jens Sewohl: Dankbar für die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter trotz Mehrbelastung
„Wir nehmen die Situation nicht auf die leichte Schulter“, so ASB-Geschäftsführer Jens Sewohl. Er ist sich bewusst, dass durch die festgelegten Maßnahmen viele Umstände für Gäste und Angehörige, aber auch große Mehrbelastung für die Mitarbeiter entstehen. „Um so dankbarer bin ich, alle Tagespflege-Mitarbeiterinnen trotzdem sofort geschlossen bereit waren, die Wiedereröffnung mitzutragen“, freut sich Sewohl.
In den Tagespflegen laufen seit Anfang der Woche die Vorbereitungen. In den nächsten Tagen werden alle Gäste oder deren Angehörige kontaktiert, um Bedarf und Besuchstage abzusprechen.Der ASB-Kreisverband hat in den vergangenen Wochen vor allem durch seinen Rettungsdienst und die Ambulante Pflege viele Erfahrungen im Umgang mit dem COVID-19-Virus machen und inzwischen eine gute Infrastruktur für notwendige Maßnahmen entwickeln können. „Von diesen Erfahrungen haben wir bei der Erstellung des Hygienekonzepts für die Tagespflegen profitiert“, sagt Jens Sewohl.
ASB-Tagespflege Stolzenau
Schmiedeweg 4
31592 Stolzenau
ASB-Tagespflege Rohrsen
Am Büschen 2
31627 Rohrsen